Interview Severine Edelmann, Inhaberin Allegra Design GmbH – Fashion Design Events, Camps & More
Wie kam die Idee von Fashion Design Camps?
Allegra Design wurde ursprünglich Anfang 2009 während unseres Auslandaufenthaltes in Singapur gegründet. Ich habe damals Nähkurse für "Expats" und "Locals" angeboten. Ich habe zwar keine professionelle Schneider Ausbildung, habe aber seit meinem 16. Lebensjahr selbst immer Nähkurse besucht. Zudem habe ich während meines "Expat" Aufenthaltes in London ein paar Jahre davor, an der Central Saint Martins School gelernt, Schnittmuster zu zeichnen. Die Grundlagen waren also vorhanden und es war dann relativ einfach, das Gelernte weiterzugeben.
Zurück in Zürich habe ich nach ein paar Jahren “Allegra Pause” dann Anfang 2018 angefangen, in unserem Atelier in Nähkurse für Kinder in den Schulferien zu geben. Es hat sich aber herausgestellt, dass das Atelier zu klein ist, um wachsen zu können. Wir mussten beginnen, externe Räumlichkeiten zu mieten. Die Camp Idee habe ich zusammen mit meinen beiden Töchtern entwickelt. Wir sind eigentlich unsere eigenen Kunden und kennen die Bedürfnisse nach sinnvoller und ganztägiger Ferienbeschäftigung nur allzu gut.
Was macht Ihnen am meisten Spass an den Camps?
Es freut mich immer riesig, wenn Kinder wieder in die Camps kommen. Wir haben sehr viele regelmässige Teilnehmerinnen (und Teilnehmer), die immer wieder an die Camps kommen. Es ist schön zu sehen, wie sich unter den Teilnehmern Freundschaften bilden und über die Jahre hinweg bestehen bleiben. Ausserdem sind meine beiden Töchter und diverse Freunde und Freundinnen mittlerweile fester Bestandteil der Camps, was mich sehr freut.
Priorität in den Camps ist nicht, dass die Kleider perfekt genäht und verarbeitet sind. Das können die meisten Kinder nicht. Viel wichtiger ist es, dass die Kids und Teens zusammen mit uns ihre Designs erarbeiten können und dabei auch Spass haben. Wir sollten nicht vergessen, dass die Kinder oft müde von der Schule sind. Sie dürfen sich also auch gerne eine Pause gönnen und etwas relaxen und spielen. Ansonsten war unsere Fashion Show im Kaufleuten Club im letzten Jahr natürlich ein Highlight, von dem wir lange geträumt hatten.
Wie ist das Feedback der Teilnehmer?
Wir erhalten von den Eltern und Kindern viele positive Rückmeldungen. Natürlich schreiben die Kids ab und zu auch kritische Bemerkungen auf unsere Feedback Bögen, die wir am Ende der Woche verteilen. Wir schätzen dies aber, denn nur so können wir von ihnen lernen, uns zu verbessern und noch mehr auf ihre Bedürfnisse eingehen. Die Kinder sollen einfach Kinder sein und ihre Ideen verwirklichen. Wir lassen sie gerne auch einmal selbst experimentieren, soweit dies von den Fähigkeiten her möglich ist. Ein bisschen Langeweile bewirkt oft Wunder und es entstehen die tollsten Kreationen. Möchte dann jemand wirklich Nähen lernen, kann er dies aber natürlich auch. Wobei hierfür ist die Woche einfach etwas kurz.
Was sind die Vorteile für die Eltern von den Allegra Camps?
Ich bin selbst Mutter und habe immer gearbeitet. Das Wichtigste für mich und meinen Mann war immer, dass unsere Kinder in den Ferien gut betreut sind und sich wohlfühlen. Hier gibt es auch den wichtigen „Convenience“ Faktor. Wir bieten bewusst eine Ganztagsbetreuung an, um die arbeitenden Eltern zu entlasten.
Woher kommt ihr Bezug zum Fashion Business?
Mein Vater hat mir als Teenager einmal im Monat die deutschen Versionen der “Vogue” und “Elle” nach Hause gebracht. Dies war Ende der 1980er / Anfang der 1990er Jahre. Die Magazine waren voll mit bunten Kleidern von Versace und anderen Designern. Dies hat mich inspiriert und ich habe versucht, die Kleider nachzunähen. Eines meiner ersten Modelle war eine rosarote Chanel Jacke mit schwarzen Blenden. Leider finde ich diese Stücke aus meiner Anfangszeit nicht mehr. Ausserdem liebe ich spezielle Stoffe und besuche, wenn immer möglich, Stoffmärkte und Textilfirmen auf unseren Reisen rund um den Globus. Mein Mann und meine Kinder sind nicht immer begeistert von den Ideen. Letztlich sind sie dann aber doch immer mitgekommen.